Ahnenforschung Guercke

Herkunft des Namens Guercke

Herkunft aus der Neumark?

König Friedrich Wilhelm I. von Preußen ließ 1718 in einer Klassifikation alle Dorfbewohner der Neumark registrieren, um seine Steuereinnahmen zu verbessern. Der Name Guercke, Gürcke oder Guericke taucht dort nicht auf. Daher ist auf eine Zuwanderung nach 1718 in die Neumark zu schließen.

Die Schreibweise von Familiennamen mit ue oder ü ist in der Neumark unüblich. Dort ist Gericke oder Goericke häufig. In Niederschlesien und hier insbesondere im Fürstentum Glogau findet man um 1700 viele Gürckes. Später wird dann auch Guercke geschrieben und ab 1800 verstärkt Gürke. Auch in Posen ist der Name Gürcke um 1700 anzutreffen. Hier ist die Annahme der Zuwanderung aus Schlesien sehr warscheinlich. In allen preußischen Landen hat sich der französische Einfluß bei der Schreibweise teilweise durchgesetzt, so ist aus dem ü bei Gürcke wohl ein ue bei Guercke geworden.

Herkunft aus Niederschlesien?

Um 1200 holte Herzog Heinrich I. von Breslau deutsche Siedler nach Schlesien. Durch die Verluste in den Kriegen gegen die Mongolen, Schlacht bei Liegnitz 1241, verstärkte sich diese Anwerbung. In der Folge entstanden deutsche Orte wie Sprottau 1270, oder Glogau. Die Siedler kamen aus Nordwest-Deutschland und aus Holland, später dann aus Thüringen und Franken. Bei der Namensendung -ke wie in Gürcke muss von einer niederdeutschen Zuwanderung ausgegangen werden, also aus dem heutigen Niedersachsen oder aus dem Niederrhein. Da die Lautverschiebungen regional sehr unterschiedlich waren, kann man nicht feststellen, ob die Vorfahren nun Gürcke oder Giercke oder Gercke geheißen haben.

Herkunft aus Posen?

Wie in Schlesien holte auch der polnische Adel im 13. Jahrhundert deutsche Siedler ins Land. Posen 1253, Zduny 1275 und andere Städte waren deutsch geprägt. Während sich die Handwerker und Händler in den Städten halten konnten, wurden die Bauern unfrei oder vertrieben und der deutsche Einfluß im Land sank. Im 16. bis 18. Jahhundert gab es dann neue Siedlungswellen insbesondere niederdeutscher und holländischer Siedler, dazu kamen im 30jährigen Krieg viele Flüchtlinge aus Schlesien und aus der Neumark. Die späteren Siedler waren überwiegend protestantisch. Dies führte zu Konflikten mit dem katholisch dominierten Polen. Daraus entstand dann auch eine Rückwanderung in die preußischen Gebiete.